Corporate Social Responsibility
Als internationaler Anbieter von Anwendungen und Dienstleistungen in der Raum- und Luftfahrt, aber auch für wehrtechnische Produkte stellt die eigene unternehmerische Verantwortung eine unverzichtbare Grundlage für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg dar....
Die eigene unternehmerische Verantwortung hat RUAG International im Berichtsjahr mit zahlreichen Aktivitäten wahrgenommen. Faire Anstellungsbedingungen, die effektive Förderung von Mitarbeitenden, die Gesundheit und Sicherheit des Personals sowie der nachhaltige Umgang mit Umweltressourcen standen im Fokus. Gerade in Coronazeiten standen dabei die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden im Mittelpunkt. Der Bereich der unternehmerischen Verantwortung, insbesondere auch die Verantwortung in den Geschäftsbeziehungen gegenüber Kunden und Partnern, wird vertieft im Kapitel Compliance & Governance ausgewiesen.
Vergütung
Zentral für den wirtschaftlichen Erfolg wie auch für die soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ist für RUAG International der ehrliche und faire Umgang mit allen Mitarbeitenden. Die Basis dafür bildet eine faire Vergütung. RUAG International lässt dafür das Lohngefüge regelmässig überprüfen. In der Schweiz werden die Vergütungen sämtlicher Mitarbeitenden mithilfe des Lohngleichheitsinstruments «Logib» des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann analysiert. In Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern in der Schweiz wurde Ende Januar 2020 zudem beschlossen, allen berechtigten Mitarbeitenden eine generelle Jahreslohnerhöhung von CHF 400 zu gewähren und das Salärbudget für individuelle Lohnmassnahmen zusätzlich um 0.4 % zu erhöhen. Nicht berechtigt waren unter anderem Mitarbeitende in gekündigtem Arbeitsverhältnis sowie Mitarbeitende mit befristetem Arbeitsvertrag bis längstens 31. Dezember 2020. Die Gesamterhöhung belief sich damit auf 0.8 %.
Diversity
Im Bereich Diversity hat sich RUAG International dieses Jahr besonders engagiert – gerade auch, weil sich unter den Mitarbeitenden Menschen aus 70 Nationen vereinen. Das Unternehmen war einer der Hauptsponsoren der Swiss Diversity Award Night. An der Diversity Award Night werden Anerkennungspreise verliehen und mittels Öffentlichkeitsarbeit die Förderung der Diversität und Inklusion in der Schweiz erreicht. Weiter setzen sich verschiedene Mitarbeiterinnen als Mentorinnen für die Organisation Swiss TecLadies ein. Das Mentoring-Programm ist ein Angebot für Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren, die sich für MINT Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) interessieren: Sie werden dazu während neun Monaten von einer Mentorin begleitet. Ganz allgemein für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Luft- und Raumfahrt sorgt die einflussreiche amerikanische Organisation Women in Aerospace (WIA). RUAG Space betätigt sich als Bronze-Sponsor und bietet seinen weiblichen – und männlichen – Angestellten eine wichtige Plattform für die berufliche Vernetzung.
Aus- und Weiterbildung
Ein besonderes Augenmerk geniesst innerhalb von RUAG International die Aus- und Weiterbildung. Weltweit bildet das Unternehmen 126 Lernende aus – davon 114 im Ausland sowie 12 in der Schweiz. RUAG International hat im Jahr 2020 zudem rund 53 Praktikantinnen und Praktikanten angestellt und ihnen auf diese Weise erste Berufserfahrung in einem spannenden Umfeld ermöglicht. Weiter werden verschiedene studentische Organisationen und Aktivitäten unterstützt. RUAG Space beteiligt sich finanziell und mit Know-how an akademischen Projekten der ETH (ARIS: Akademische Raumfahrt Initiative Schweiz) und unterstützt das EPFL Rocket Team der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL).
Die zahlreichen Engagements in allen Bereichen führten zur ausserordentlich guten Bewertung von RUAG International beim renommierten Arbeitgeberranking des Marktforschungsunternehmens Universum. Die Schweizer Studentinnen und Studenten der Ingenieurswissenschaften platzierten RUAG International auf Rang 9 – zwei Ränge besser als im letzten Jahr. An zahlreichen Produktionsstandorten insbesondere bei RUAG Aerostructures in Emmen wie auch bei RUAG Ammotec in Thun und Fürth gab es diverse bauliche wie auch betriebliche Optimierungen, um die Sicherheit der Mitarbeitenden weiter zu erhöhen. Trotz Corona konnten – unter Einhaltung der Schutzkonzepte – alle wichtigen Sicherheitstrainings durchgeführt werden.
Mitarbeitende engagieren sich
Mitarbeitende engagieren sich
Gerade in Coronazeiten waren mehr Menschen auf Hilfe angewiesen als sonst. So haben sich sowohl an den Standorten in Australien wie auch in den USA Mitarbeitende zusammengetan und Lebensmittel gesammelt und verteilt. Die Mitarbeitenden spendeten ausserdem Blut und Plasma anlässlich der Defence Blood Challenge. Durch die Belegschaft in Malaysia gab es auch tatkräftige Unterstützung für Sehbehinderte. Sie reparierten Tandemfahrräder und genossen im Anschluss eine gemeinsame Ausfahrt.
Während des ganzen Jahres führte RUAG Australia seine Partnerschaften und Fundraising-Aktivitäten mit gemeinnützigen Organisationen weiter oder baute diese aus. Für die Anliegen von Soldier On Australia wurden im Unternehmen 500 F/A-18-Modelle im Massstab 1:69 selbst hergestellt und verkauft. Ein Teilbetrag wurde gespendet. Und für WIRES, den grössten Tierschutzverein Australiens, sammelten die Mitarbeitenden mittels eines internen Spendenaufrufs knapp 25 000 australische Dollar.
Faszination Weltraum fördern
Faszination Weltraum fördern
Die Raumfahrt fasziniert die Menschen seit eh und je – kein Wunder, dass die Weltraumausstellung im Verkehrshaus in Luzern äusserst beliebt ist. Dank der Unterstützung durch RUAG Space und andere Partner wurde die Ausstellung «Space-Experience» umfassend modernisiert. Ein Highlight der neuen Ausstellung: Die von RUAG Space hergestellte Thermalschutzfolie schützt eigentlich Satelliten vor extremer Wärme und Kälte. Im Verkehrshaus spüren die Besucher denselben Effekt direkt auf der Haut.
Aufbereitet statt entsorgt
Aufbereitet statt entsorgt
Weitergeführt wurde im Berichtsjahr die Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation AfB social & green IT. Die Stiftung bringt die gebrauchten PCs und Laptops wieder in Schuss. Das ist nicht nur gut für die Umwelt und spart CO2, sondern schafft auch Arbeit für Menschen mit Behinderung (AfB). 2020 hat RUAG International als Partner der Stiftung 305 Laptop- und Desktop-Computer übergeben. Diese werden professionell aufbereitet und kommen über den eigenen Onlineshop in den Verkauf.
Verbesserungen für die Umwelt
Bei der Herstellung von Ammotec-Produkten fällt biologisches sowie chemisches Abwasser an. Im Dezember hat RUAG Ammotec am Produktionsstandort Fürth (DE) eine Erweiterung der eigenen Kläranlage und ein Filtergebäude in Betrieb genommen, wo ein Teil des chemischen Abwassers vorgereinigt wird. Da das Werk einen «Direkteinleiter»-Status hat, kann das gereinigte Abwasser in ein oberirdisches Gewässer eingeleitet werden. So können ca. 12'000 Kubikmeter gereinigtes Abwasser zu Produktionszwecken wiederverwendet werden. Für alle Standorte in der Schweiz, die im Besitz von RUAG International oder der RUAG MRO Holding AG sind, besteht noch bis Ende 2021 eine gemeinsame CO2-Universalzielvereinbarung mit dem BAFU (Bundesamt für Umwelt). Die Zielreduktion wurde auch 2020 mehr als erfüllt. Der Hauptgrund dafür ist die Umstellung der Zweistoffbrenneranlage in Emmen von Erdöl auf Erdgas.
Weniger Unfälle
Die meldepflichtigen Arbeitsunfälle pro 1000 Vollzeitstellen (FTE) sind 2020 auf 18 Fälle gesunken (Vorjahr: 24). Die Ausfalltage aufgrund von Unfällen haben sich im Vergleich zum Vorjahr auf 198 (Vorjahr: 330) reduziert. Der Rückgang steht auch im Zusammenhang mit der per Anfang 2020 erfolgten Entflechtung und des damit einhergehenden Stellenrückgangs von 9091 FTE auf 6299 FTE. Arbeitsunfälle mit Todesfolgen wurden keine verzeichnet.
Gemeinsam gegen Corona
RUAG Ammotec unterstützte die Stadt Fürth mit Desinfektionsmittel und Schutzmasken. Insgesamt 200 Liter selbst hergestelltes Flächendesinfektionsmittel und 1000 FFP2-Masken gingen an öffentliche Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Altenheime in der Stadt. Und um alle Mitarbeitenden am Standort von Ammotec in Fürth mit einer Mund- und Nasenbedeckung auszurüsten, liess das Krisenteam von einem lokalen Nähatelier Masken herstellen.